Dresscode 20iger Jahre
Wenn wir an die 20iger Jahre denken, auch als The Roaring Twenties (wilden Zwanziger) bekannt, erhalten wir einen schnellen Überblick über die so genannten Flappers. Schöne Frauen in einem schönen bestickten Designer-Kleid mit dazugehörendem Bubikopf die eine Zigarette mit Zigarettenhalter rauchen. Sie können es sich noch nicht vorstellen? Googlen Sie dann Prominente aus den zwanziger Jahren wie Zelda Fitzgerald und Gloria Swanson.
Das moderne Konzept des Modetrends aus der Zeit der 20iger Jahre, war Mode die zum ersten Mal als etwas Wichtiges gesehen wurde. Frauen waren es satt sich ständig an die konventionellen Regeln halten zu müssen und Mode war eine schöne Hilfe um das zu zeigen.
In den 20iger Jahren führte das Ende des Ersten Weltkrieges zu einem enormen Anstieg des Reichtums. Teilweise, weil die Menschen sich hierdurch endlich einigen Luxus leisten konnten, was zu einer Revolution in der Modewelt führte.
Damen Dresscode
Ab den 20iger Jahren begannen Frauen sich anspruchsvoller und weiblicher zu kleiden. So wurden zum Beispiel, Kleider und Röcke höher getragen. Das war ein großer Schritt nach vorne, auch wenn die meisten Kleider noch nicht über dem Knie endeten.

Louise Brooks - Photo credits: Laura Loveday (Flickr.com)
Die kürzeren Röcke hatten auch eine praktische Funktion. Zu der Zeit der Prohibition, ein vollständiges Verbot von Alkohol in den 20iger Jahren, entstand eine blühende Underground-Club-Szene, wo viele neue Tänze erfunden wurden, wie der Charleston. Die kürzeren Röcke machten es möglich sich freier zu bewegen und zu Tanzen.
Darüber hinaus liefen Frauen Tag und Nacht mit nackten Schultern und sichtbaren Beinen herum. Schöne Beine konnten nun gesehen werden. Teilweise aus diesem Grund wurden auch um diese Zeit Hautfarben Strumpfhosen erfunden: Strumpfhosen, die den Eindruck von nackten Beinen geben. Auch begannen Accessoires ein Standard zu werden und liefen fast alle Frauen tagsüber mit einem Clochethut auf ihrer Bubikopf.
Frauen mit einer jungenachtigen Figur (wenig Formen und kleine Brüste) wurden in den 20iger Jahren als ideal angesehen. Das breite flappen Kleid sorgte dafür, dass nur wenig Akzent auf eventuelle Kurven gelegt wurde. Auch banden Frauen ihre Brüste ein, um weniger auf zu fallen.
Herren Dresscode
Die Herrenmode in den 20iger Jahren war nicht wirklich für seinen Individualismus bekannt. Tatsächlich gab es Zeiten in denen ein Mann zum Beispiel, einen Anzug oder ein Flanellhemd zu tragen hatte und so gab es viele weitere Beispiele. Die meisten Männer wichen nicht von diesen sozialen Uniformen ab. Wenn Sie sich Bilder von großen Gruppen von Menschen aus den 20er Jahren ansehen, fällt auf das die Männern fast alle die gleiche Kleidung tragen.
Aber der Mangel an Individualität führte nicht zu einem Mangel an Eleganz. Im Gegenteil: Männer in den 20iger Jahren waren wohl die am besten gekleideten Männer in der Geschichte der Menschheit. Zu diesem Zeitpunkt war Maß Anfertigung von großer Bedeutung und Kleidungsstück die zu locker oder zu eng, zu kurz oder zu lang waren, wurden verpönt. Wenn ein Mann eine Hose oder eine Jacke kaufte: ließ er diese immer Maß anfertigen.
Kleidung aus den 20iger Jahren war auch bekannt dafür, dass das Augenmerk auf Details gerichtet war. So gab es selten einen losen Faden oder einen falschen Stich. Die Garderobe der Männer bestand in den meisten Fällen aus einer Sammlung von sauberen Anzügen, ledernen Oxford Schnürschuhen und einem oder mehreren Filzhüten. Männer aus den unteren Schichten der Gesellschaft trugen in der Regel Jacken aus Kautschuk über einem Flanellhemd und Overalls aus Jeansstoff.

Rudolph Valentino - Photo credits: Amy Jeanne
Anzüge
Für öffentliche Ausflüge waren Kostüme für Männer und Jungen die richtige Wahl. Anzüge waren meist aus Wolle und wurden in der Regel mit einem weißen Hemd getragen. Bei kälterem Wetter wurde manchmal ein gepflegter Pullover mit V-Ausschnitt über dem Hemd getragen. Fliegen wurden durchaus getragen, waren aber bei weitem nicht so populär wie die Standard Seide- oder Viskose- (Rayon) Krawatte.
Anzüge für Jungen waren sowohl mit einer langen als auch einer kurzen Hose zu bekommen. Nadelstreifen waren die häufigsten Motive auf den Anzügen für Jungen. Da die meisten Anzüge nur in neutralen Farben sowie grau, braun oder schwarz zu bekommen waren, trugen viele Männer und Jungen ein buntes Taschentuch in der Brusttasche.
Ein typischer Herrenanzug aus den 20iger Jahren würde wie folgt aussehen: eine einreihige Zwei-Knöpfe Jacke mit sanft gerollten Revers, Taschen und Alpaka-Futter. Die dazugehörende Hose würde bestehen aus einem maßgeschneiderten Zwei-Knöpfen-Modell mit einem breiten Taillenband und breiten Gürtelschlaufen.
Im Allgemeinen trugen Männer einen kompletten Anzug, bestehend aus einer Jacke und einer Hose in der gleichen Farbe und mit den gleichen Motiven. Für besondere Anlässe und für kälteres Wetter wurden in der Regel dreiteilige Anzüge (Jacke, Weste und Hose) getragen. Lose Jacken und Hosen, die nicht zusammengehörten, wurden selten kombiniert.
Jacken und Mäntel
Bei kaltem Wetter trugen die meisten Männer Jacken die bis knapp über die Knie reichten. Diese Jacken waren dick, sehr warm und in den meisten Fällen aus Wolle angefertigt. Besonders die eleganten Diamant-Motive und die Farben schwarz, grau, blaugrau und verschiedene Brauntöne waren beliebt bei der Wahl der Mäntel.
Mäntel waren in der Regel in einem zweireihigen Drei-Knöpfe-Modelle erhältlich. Diese hatten zwei warme, tiefe Taschen mit Klappen um vor eventuellem Regen und Schnee zu schützen. Der Stoff war zu dieser Zeit so dick, das Futter in vielen Fällen nicht erforderlich war.

Jahren '20 Homburg Hut
Lederjacken, mit oder ohne Pelzkragen, waren ebenfalls sehr beliebt in den 20iger Jahren. Diese wurden in der Regel dicht geknöpft getragen und waren mit zwei Taschen und in einigen Fällen mit einem integrierten Gürtel um die Taille versehen. Die Jacken waren in schwarz oder (dunkel) braun erhältlich und waren oft mit Fell ausgekleidet.
Hüte
In den 20iger Jahren gab es verschiedene Hut Arten für die Herren. Die beliebtesten Modelle waren die Schlitz-Hüte und „newsboy“ Kappe. Die meisten wurden entweder aus Filz, Samt, Wolle, Fell oder Cord gemacht.